Stoppt den Wahnsinn um die DS-GVO!

Ist der Datenschutz noch zu retten? Die jüngsten Meldungen in der Presse vermitteln ein bedenkliches Bild. So entscheidet eine Wiener Wohnungsbaugesellschaft über 200.000 Klingelschilder der Mieter abzumontieren, um der DS-GVO gerecht zu werden. Hier liegt aber keine Datenschutznotwendigkeit vor, sondern ein falsch verstandenes Verständnis der DS-GVO. Immer mehr Meldungen dieser Art bringen den Datenschutz in Verruf? Es ist Zeit, auch von Seiten der Politik, öffentlich diese Art der Panikmache und an „Volksverdummung“ reichende Aktivitäten zu kommentieren bzw. hier gezielt mit Informationen entgegenzuhalten.

So ist es wunderbar, dass das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht zu diesem Fall heute eine Pressemitteilung veröffentlicht hat. Es wäre zu begrüßen wenn derartige Klarstellungen stärker an die Öffentlichkeit gelangen würden.

Datenschutz ist ein Grundrecht, die DS-GVO bietet die Chance gesamteuropäisch dieses Recht zu verteidigen. Im Wettstreit der Internet-Giganten mit europäsichen Unternehmen kann hier zum ersten Mal in Richtung „Waffengleichheit“ im Bereich Datenschutz gegangen werden.

Kuriose Aktionen von Ärzten die ihre Patienten die ihre Datenschutzerklärung nicht unterschreiben wollen nicht behandeln und Unternehmen die in blinder Manier mit allen Geschäftspartnern Verträge zur Auftragsverarbeitung (Art. 28 DS-GVO) abschließen möchten sind weitere Beispiele von falsch verstandener Gesetzesauslegung.

Es wäre zu wünschen, dass endlich Sachlichkeit in Sachen DS-GVO einkehrt, das Gesetz adäquat vermittelt wird und auch die Presse Ihren Teil dazu beiträgt Aufklärung zu betreiben.

Tragisch wird es spätestens dann, wenn der Notarzt bei einem Einsatz den Patienten sucht und ohne Namensschild diesen nicht findet. Schuld daran ist dann aber sicher nicht die DS-GVO.